In meinem Kurzroman Kiss me in Cornwall: Ava & Josh spielt der Lovely Bookshop eine zentrale Rolle. In der Buchhandlung begegnen sich Ava und Josh das erste Mal, hier erlebt Ava Freundschaft und Liebe, aber auch die größte Enttäuschung ihres Lebens. Ich habe eine kleine Szene geschrieben, in der du den Bookshop und weitere Figuren aus dem Buch kennenlernst.
Sam betrachtete die Illustration mit den bunten Dinosauriern. Jack würde dieses Buch lieben, allein wegen des Titelbildes, auf dem die Dinos gemeinsam mit vier Kindern eine Kleinstadt eroberten. Das perfekte Geschenk für seine Einschulung im Sommer. Er war zwar noch etwas zu jung dafür, aber sie würde ihm einfach so lange daraus vorlesen, bis er es selbst würde lesen können. Im Regal mit den Kinderbüchern fand sie eine Lücke, in die sie das Buch einsortierte. Nachdem Sam fünf weitere Titel an ihren Platz gestellt hatte, war der Bücherwagen endlich leer. Jetzt wäre eine Tasse Tee genau das Richtige.
Sie schaute sich im Laden um. Ava stand an der Kasse und reichte gerade Mr. Millhouse seine Tageszeitung und ein Buch. Das musste der neue Krimi des schwedischen Autors sein, auf den er sich schon seit Monaten gefreut hatte. Hinter ihm stand eine Touristin, die ein Notizbuch und ein paar Ansichtskarten in der Hand hielt. Ein weiterer Kunde stöberte durch die Neuheiten. Damit würde Ava spielend zurechtkommen.
Sam betrat den Flur, der sich an das hintere Ladenende anschloss. Die kleine Küche, die sich dort in einer Ecke versteckte, wurde nur vom grellen Licht der Neonröhre erhellt. Wie oft hatte sie daran gedacht, hier eine hübsche Lampe anzubringen. Jetzt lohnte es sich vermutlich nicht mehr. Mit den unerwünschten Gedanken kam der Kopfschmerz zurück, auch dagegen würde ein Tee helfen. Während Sam auf das Blubbern des Wasserkochers wartete, schrieb sie eine Nachricht an Tom. Das war ihr tägliches Ritual, wenn Tom den Vormittag mit Jack und Oliver verbrachte, während sie sich um die Buchhandlung kümmerte. Oft schickten sie nur wenige Worte oder Emojis hin und her, besser als nichts. An manchen Tagen sahen sie sich kaum, obwohl sie nur eine Schicht Beton mit knarzendem Parkettboden voneinander trennte. Wenn Sam erledigt vom Tagesgeschäft nach oben ging, verließ Tom kurze Zeit später das Haus. Sich in einen Koch zu verlieben, hatte eben nicht nur Vorteile.
In einem früheren Jahrhundert hätten sie sich vielleicht Nachrichten auf kleine Zettel geschrieben oder ganze Liebesbriefe. Das war ein Gedanke, der Ava sicher gefallen würde. Ava, die sich so sehr nach Romantik und Liebe sehnte, ohne es selbst zu bemerken. Sam nahm einen Schluck des starken Tees, der ihr mit seinem bitteren Aroma ein vertrauter Begleiter durch alle Lebenslagen war. Sie sollte das Gespräch mit Ava nicht länger hinauszögern.
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